Auf einer Weihnachtsfeier eines Motorsportclubs, welche ich mit einem Freund besuchte, wollte ich wie inzwischen schon öfter passiert, Nachts im Kleid meine Runden auf der Straße drehen. Allerdings hatte unser Apartment eine gemeinsame Abschlusstür, sodass ich an diesem besagten Freund hätte vorbeigehen müssen ohne dass er es bemerkte.
Mir erschien das ganze zu Risiko groß, so dass ich einen anderen Plan schmiedete.
Als er mir auf die Frage, ob er mit mir etwas spazieren gehen wolle, mit Ja, beantwortete, kamen wir sehr schnell ins Gespräch. Ich versuchte über 1-2 Stunden das Gespräch so zu beeinflussen, dass wir auf "dieses Thema" zu sprechen kamen, was mir letztlich auch geglückt ist. Als er sagte: "es gibt auch Männer die gerne Frauenkleidung tragen" - musste ich nur noch sagen, "ja, ich weiß - ich bin auch so einer...".
Stille!
"Krass, krass, alter krass", waren seine ersten Worte nach einer gefühlten Ewigkeit des Schweigens. Ich hatte Angst was nun folgen sollte, war er schließlich einer, der Typen doe man eher als Macho bezeichnen würde.
"Alter das is so krass", sagte er wieder und erzählte mir kurz darauf, welche Vorliebe er hat, die er noch nie jemanden erzählen konnte.
Ich war fassungslos. Jahrelang habe ich mich nicht getraut, jemanden zu erzählen was ich mag und jetzt passiert nichts?!
Doch das war noch längst nicht alles, wollte ich doch noch "meine Runde drehen". So erzählte ich ihm auch davon und dass dies der Grund sei, wieso ich ihm das ganze überhaupt erzählt habe. "Schließlich wolle ich noch eine Runde drehen, aber wenn er möchte, könne er auch mitkommen", sagte ich und wir gingen gemeinsam zurück zu Weihnachtsfeier.
Schließlich begleitete er mich 2-3 Stunden später sogar, als ich bei 8°C im Mini Sommerkleid und offene Heels durch Leverkusen stöckelte - kalt aber Glücklich!
Danach erzählte ich es nach und nach immer mehr Freunden und so lerne ich ganz offen und gelassen damit umzugehen.
Natürlich kam auch schnell die Frage, wie ich mich in meiner weiblichen Rolle nennen würde und so entschloss ich mich nach einigen Überlegung schließlich für den Namen Kate. Dieser sollte eine gewisse Sexyness ausdrücken und zugleich ein Name sein welcher in mir keine andere Assoziation hervorrief. Schnell bemerkte ich, dass es dabei nicht bleiben würde, wollte ich mich doch nun mit meinem neuen Namen auf Webseiten anmelden können.
Alleine als Kate, würde dies wohl relativ schwierig werden, weshalb ich mir also auch einen Nachnamen ausdachte. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch recht jung, jedoch reichlich unkreativ
war, fiel mir letztlich nichts besseres ein als „Young“. So sollte ich mich also fortan Kate Young nennen.