Von Kate zu Kim

Dies sollte sich nun deutlich steigern. Ich hing mich also ins Internet und suchte mir entsprechende Events heraus, die ich als Kate nun unsicher machen wollte. Endlich konnte ich mich so ausleben wie ich wollte - ohne mich verstecken zu müssen.

 

Generell war das Versteckspiel nun endgültig zu ende. So entferne ich noch die restlich verbliebenen männlichen Klamotten und beschloss nun mich auch öffentlich in Damenkleidung zu bewegen.

Falls Du nun aber denkst, dass ich mich dann auch jeden Tag "hübsch mache", dann liegst Du allerdings falsch. Ich lebe als Crossdresser - was bedeutet, dass ich ohne Perücke und ohne Make Up Kleidung des anderen Geschlechts trage - also der Mann im Kleid, sozusagen.

 

In Clubs bzw. auf Veranstaltungen war ich dann allerdings immer aufgehübscht. Dies dürfte auch dazu geführt haben, dass mich Menschen, die mich in ungeschminktem Zustand sahen, immer wieder fragten, wie sie mich denn jetzt nennen sollten. Kate passe ja nun nicht mehr so recht.

 

Und in der Tat, kam mir das dann auch komisch vor "Kate" darauf zu antworten. Also musste sich irgendwas ändern... Nur was?

 

Eines Tages hatte ich eine Idee, ich ändere einfach meinen Namen in einen Unisex Namen. So sollten die Menschen diese Frage womöglich weniger bis gar nicht mehr stellen müssen. Doch welcher sollte das nun sein, hatte ich doch bereits das "K" auf den Rücken tätowiert.

Glücklicherweise spielte ich schon damals mit dem Gedanken mich Kim anstatt Kate zu nennen und so musste ich nicht lange überlegen. Doch musste ich dann auch den "Nachnamen" ändern, denn ich wollte gewiss nicht nach einem koreanischen Machthaber klingen. Doch was sollte denn zu Kim passen und nicht nach Pornoindustrie oder einfach unpassend klingen?

 

Als ich bereits die Texte für die neue Webseite schrieb und das Wort "Mensch" des Öfteren eintippte, kam mir die Idee, also hab ich das ganze einfach mal in den online Übersetzer ein und ging alle Sprachen durch. Schließlich fragten mich viele auch immer, als was ich mich verstehe, worauf ich zumeist "Mensch" antwortete. So stieß ich auf 2-3 wohlklingende Ergebnisse, zwischen denen ich mich dann letztlich für "Tawo" entschieden habe.

 

Seit diesem Tag, wurde ich nie mehr gefragt: "wie soll ich dich jetzt nennen?" - und das bei insgesamt über 40 Clubbesuchen im Jahr 2018. Erstaunlich, nicht wahr?